Emporio Hochhaus (Hamburg)

Abweisende Glasfassade

Beschreibung: Dieser unheimliche Hochhaus-Plattenbau mit verspiegelter Glasfassade wurde bereits in den 1960er Jahren auf den Trümmern schöner Fachwerk- und Gründerzeithäuser draufgeklotzt. Teile des historischen Gängeviertels waren zuvor mutwillig von Stadt und Investor zerstört worden.
Nach 2000 hatte die Stadt Hamburg den Willen, auch noch die Reste des historischen Gängeviertels zu vernichten.
Aufgrund massiver Proteste scheiterte dies aber und so wurde der Rest des Gängeviertels 2013 offiziell in eine Genossenschaft gewandelt (die Hamburger Politeliten eine schlechte Stimmung in der Stadt, die schlecht für Investoren sein könnte.). Die dort lebenden Künstler und Alternativen durften bleiben.  Solchen vereinzelten Erfolgen der Bevölkerung gegenüber Politeliten und Investoren, änderten bisher in Hamburg jedoch nichts an der unsozialen und prestigeorientierten Stadtplanung und Baupolitik.
Wie eine Drohung erhebt sich dieses grausame Gebäude über das alte Gängeviertel. Mit der ohne Rücksicht und mit der feindseelig, glatten Fassade des Turbokapitalismus jegliche  Kultur, Geschichte und Identität niederwalzt.Architektur/Materialien: Beton, Glas, StahlGestaltungswille: Ein Gestaltungswille ist weniger erkennbar. Viel mehr der Wille zur Zerstörung aller Alten und historisch gewachsenen Stadtstrukturen.

  • Architekt/Bauunternehmen: Architekturbüros Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg
  • Jahr Fertigstellung: 1964
  • Index der Tristheit: 10 von 10
  • Weitere Informationen

 


 

Über Investorenarchitektur.de:

„Ärzte können ihre Fehler begraben, aber ein Architekt kann seinen Kun­den nur raten, Efeu zu pflanzen.“
George Sand1

Da wir mit dem Efeu­pflan­zen nicht hinterherkommen würden, aber etwas getan werden muß, wurde die Inter­netseite Investorenarchitektur.de ins Leben gerufen…

Diese Internetseite soll aufzeigen, daß Architektur heute viel zu häufig nach rein ökonomischen Gesichtspunkten entsteht. Auch wird kritisiert, daß sich moderne Architektur in den meisten Fällen nicht schert um den Geschmack und das Wohlbefinden der Bevölkerungsmehrheit. Sie setzt viel zu oft auf modernistische Denkmäler, die für einen großen Teil der Menschen visuell unangenehm bis schwer erträglich sind.

Die genannten, nicht neuen Entwicklungen, sollen auf dieser Seite kritisch dokumentiert werden, indem einzelne Gebäude exemplarisch dargestellt und kommentiert werden. Um das Spektrum architektonischer Ungeheuerlichkeiten abzudecken, finden sich auf dieser Seite eine Gesamtkarte für den Überblick in Bezug auf die geographische Verteilung von Investorenarchitektur.

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