Beschreibung: Dieser spitzkantige Bunker belästigt die Passanten des Rosa-Luxemburg-Platzes in Berlin-Mitte. Klotzig und brutal macht sich dieser architektonische Keil am Platz breit. Qiez.de bringt die Meinungen zu diesem Haus auf den Punkt: “Die einen sagen: Das ist kein Gebäude, das ist eine Kriegserklärung. Die anderen sagen: Das ist große, aufregende Kunst.” Laut dem Online-Magazin “gefällt” das Gebäude den Bewohnern. Man macht es sich in seinem Egoismus als gesellschaftliche Randgruppe in Bezug auf Ästhetik aber zu einfach. Denken die Bewohner auch an ihre Mitmenschen, die es anders empfinden und das Gebäude Tag für Tag von außen sehen müssen? Es steht immerhin im öffentlichen Raum und ist damit nicht das Privatvergnügen einiger Modernisten! Daß es auch schöner geht, zeigen die umliegenden Straßenzüge. Selbst die Mietskaserne wirkt geradezu warm und menschlich gegen dieses düstere Machwerk. Architektur/Materialien: Stahlbeton, graue Farbe, Glas
|
Über Investorenarchitektur.de:
„Ärzte können ihre Fehler begraben, aber ein Architekt kann seinen Kunden nur raten, Efeu zu pflanzen.“
George Sand1
Da wir mit dem Efeupflanzen nicht hinterherkommen würden, aber etwas getan werden muß, wurde die Internetseite Investorenarchitektur.de ins Leben gerufen…
Diese Internetseite soll aufzeigen, daß Architektur heute viel zu häufig nach rein ökonomischen Gesichtspunkten entsteht. Auch wird kritisiert, daß sich moderne Architektur in den meisten Fällen nicht schert um den Geschmack und das Wohlbefinden der Bevölkerungsmehrheit. Sie setzt viel zu oft auf modernistische Denkmäler, die für einen großen Teil der Menschen visuell unangenehm bis schwer erträglich sind.
Die genannten, nicht neuen Entwicklungen, sollen auf dieser Seite kritisch dokumentiert werden, indem einzelne Gebäude exemplarisch dargestellt und kommentiert werden. Um das Spektrum architektonischer Ungeheuerlichkeiten abzudecken, finden sich auf dieser Seite eine Gesamtkarte für den Überblick in Bezug auf die geographische Verteilung von Investorenarchitektur.
Dieses Gebäude ist ein Mahnmal in der Stadt. Mit der Brutalität der Nationalsozialisten reisst das Gebäude wie in den Bombennächten der 1940’er Jahre einen Krater in die geschlossenen Altbaublöcke. Ein Meisterwerk, authentisch, wie ein ausgebrannter Luftschutzbunker, in Rußschwarz, steht diese Skulptur im Wahnsinn aus Touristen und Gastronomie.
Treffender kann man an die Geschichte nicht erinnern, verwunderlich nur, das der Künstler keine erklärende Plakette angebracht hat.
Hallo zusammen.
Diese Internetseite setzt sich ja zum Ziel, aufzuzeigen, “daß Architektur heute viel zu häufig nach rein ökonomischen Gesichtspunkten entsteht.”
Können Sie bitte erläutern, inwieweit das grandiose Haus “L40” diesen Kriterien entspricht? Dieses Gebäude bereichert die gesichtslose Blockrandtristesse von Stuck und Nicht-Stuck, die historisch übrigens viel zu häufig nach rein ökonomischen Gesichtspunkten entstanden ist, an diesem speziellen Ort auf absolut einzigartige Weise.
Jedem steht zur Gestaltung natürlich seine eigene Meinung zu, aber die Einordnung dieses Gebäudes in den Kontext von Investorenarchitektur ist schlichtweg falsch und zeugt nicht gerade von Verständnis für die Sache.
Hallo, vielen Dank für den Kommentar.
Na ja, wie man an den Materialien Beton und Glas und der zierfreien Fassade erkennen kann, handelt es sich um einen Billigbau. Halt mit Zacken und Spitzen.
Das Ding hat nicht einmal eine Dachrinne, die Erosion wird also nicht lange auf sich warten lassen.
Die von Dir kritisierten Gründerzeithäuser sind hingegen sehr robust gebaut, richtig gemauert. Sonst würden sie jetzt nach ca. 100 Jahren wohl kaum noch stehen.
Das Problem ist unserer Meinung nach, daß Architektur, die im öffentlichen Raum entsteht meist von offensichtlich abgehobenen Eliten erdacht und gebaut wird (und nichts mit dem Geschmack der Mehrheitsbevölkerung zu tun hat). Die gemeine Bevölkerung (die den Anblick ertragen muß) wird nicht gefragt und hat kein Mitspracherecht. Das ist undemokratisch und sollte geändert werden.
Ein sehr schönes Gebäude! Wer für kitschige Stuckfassaden schwärmt, findet daran natürlich keinen Gefallen.