Investorenbau Prenzlauer Promenade 191/192

Schräge Betonklötze

Beschreibung: Auch diese Baulücke in Berlin-Weißensee wurde wenig verwunderlich mit einem Investorenbau gefüllt. Das Gebäude wurde innerhalb weniger Monaten hochgezogen und besteht aus Stahlbeton mit einer Fassade aus Sandsteinplatten.
Ein gewisser Gestaltungswille scheint dem Gebäude zugrunde zu liegen. Allerdings wirkt es klotzig und kalt, wie es die zeitgenössische Architektur vorsieht. Zudem fehlt optisch ein Dach, so daß das Ganze eher an ein funktionales Industriegebäude erinnert, als an ein Haus, das die Stadt zu einem schöneren Ort machen will.Die Sandsteinplatten hätte man sich sparen können und stattdessen in ein optisch sichtbares Dach investieren. Stattdessen sind auf dem Dach deutlich erkennbar Industrieschornsteine und an der Seite Klimanlagen angebracht. Schön geht anders. Entsprechend konformer Aufwertungsbestrebungen mt dem Nebeneffekt der weiteren Gentifizierung, befinden sich im Erdgeschoß ein Bioladen und ein Spezialitätengeschäft.
Auf der Straßenseite gegenüber kann man in die Gustav-Adolf-Straße einsehen, die in klassischer Gründerzeitarchitektur vormacht, wie Städtebau auch ästhetischen Ansprüchen genügen – und zeitlos sein kann.Architektur/Materialien: Stahlbeton mit Sandsteinplatten
Gestaltungswille: Im Rahmen des Zeitgeist-Dogmas ein Wenig vorhanden

  • Architekt/Bauunternehmen: p.arc Partnership of architecture
  • Weitere Informationen: Link 1
  • Jahr Fertigstellung: 2017
  • Index der Tristheit: 07 von 10

 

 

Über Investorenarchitektur.de:

„Ärzte können ihre Fehler begraben, aber ein Architekt kann seinen Kun­den nur raten, Efeu zu pflanzen.“
George Sand1

Da wir mit dem Efeu­pflan­zen nicht hinterherkommen würden, aber etwas getan werden muß, wurde die Inter­netseite Investorenarchitektur.de ins Leben gerufen…

Diese Internetseite soll aufzeigen, daß Architektur heute viel zu häufig nach rein ökonomischen Gesichtspunkten entsteht. Auch wird kritisiert, daß sich moderne Architektur in den meisten Fällen nicht schert um den Geschmack und das Wohlbefinden der Bevölkerungsmehrheit. Sie setzt viel zu oft auf modernistische Denkmäler, die für einen großen Teil der Menschen visuell unangenehm bis schwer erträglich sind.

Die genannten, nicht neuen Entwicklungen, sollen auf dieser Seite kritisch dokumentiert werden, indem einzelne Gebäude exemplarisch dargestellt und kommentiert werden. Um das Spektrum architektonischer Ungeheuerlichkeiten abzudecken, finden sich auf dieser Seite eine Gesamtkarte für den Überblick in Bezug auf die geographische Verteilung von Investorenarchitektur.

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1 Kommentar zu "Investorenbau Prenzlauer Promenade 191/192"

  1. Almuth Hauptmann-Gurski | 5. Dezember 2018 um 5:04 | Antworten

    Ach, so also sieht das Grundstück aus, das seit 1928 meinem verstorbenen Vater und meiner Grossmutter gehörte. Dann brachen Freiheit und Demokratie in Ostberlin aus – und wir wurden entschädigiungslos enteignet. Ich hätte ja gern die Bundesrepublik verklagt, aber der Rechtsweg wäre zu teuer gewesen. Kein Geld, kein Recht. So ist es unseren Freunden in Afrika auch gegangen, sagten Bekannte zu meiner Geschichte hier. Wir hätten ja gar kein Geld vom Staat gewollt, Anteile entsprechend des eingebrachten Grundstückswertes hätten es getan, wenn die Bundesrepublik ein ehrlicher Makler gewesen wäre. Wenn die Leute hier von russischen Kleptokraten reden, so erzähle ich meine Geschichte vom Grundstück Prenzlauer Promenade 191. Andere Bekannte sagten hier ‘da must du nur noch so lange leben, bis dir Gerechtigkeit widerfährt. Schön wär’s .

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